Karfreitag Eifel Tour
Für den Karfreitag war wieder eine lange Radtour geplant. Wie schon mehrmals zuvor sollte die Tour in die belgischen Ardennen führen und für eine erste lange Runde nicht zu viele Höhenmeter aufweisen. Die Corona Pandemie machte allerdings einen Strich durch alle Pläne.
Belgien war geschlossen, mehr als zwei Teilnehmer waren nicht möglich, der Reisfladen hinter Landesgrenzen verwehrt, eine Alternative musste her. Eine entsprechend lange Strecke zu planen ist nicht schwer, an einem Feiertag und bei gutem Wetter mit dem Rad durch die Eifel zu fahren aber schon sehr gewagt. Aber was blieb uns, Strecke gemacht, ab aufs Rad und los.
Zum Einrollen war der Anfang flach gehalten. Breinig, Mausbach, Gressenich, Langerwehe, Kreuzau. Zügig rollt es über leere Straßen, bei Kreuzau am tiefsten Punkt der Runde -130 m über NN- die Rur überquert und weiter über befestigte Wirtschaftswege und kleine Landstraßen nach Süden. Kleine und teils schöne Dörfer wurden durchfahren, alles wirkte verlassen, fast ausgestorben, keine Autos auf den Straßen und vor allem keine Motorräder. Ruhe auf dem Rad, nur das leichte Rauschen der Speichen, die Vögel zwitscherten den Frühling herbei, fast gespenstisch.
Immer leicht bergauf ging es auf die höheren Hügel der Eifel zu, bei Scheven bis Keldenich dann eine erste ernsthafte Steigung, runter nach Sötenich an die Urft. Rüber nach Urft und rauf nach Kloster Steinfeld, über die Höhe und an der Wildenburg in die Abfahrt nach Reifferscheid. Wo Reifferscheid, da auch Oberreifferscheid. Also hin, durch, runter nach Hellenthal. Flaschen und Magen waren inzwischen leer. In Belgien hätte jetzt eine Bäckerei guten Umsatz gemacht. Hier waren wir nach 100 km froh über die erste und einzige Gelegenheit an der Strecke etwas Verpflegung zu bekommen: eine Tankstelle.
Das ist dann auch nötig, ab Hellenthal geht es hoch zum höchsten Punkt der Runde: etwa 640 m über NN. Steil ist es dazu, etwa 2 km mit 9%, dann noch 7 km weiter bis Schöneseiffen. An der B258 entlang bis Höfen und durch das Perlbachtal nach Kalterherberg. Ab Küchelscheid dann über den RAVeL bis zuhause.
Rund 160 km mit 1800 Höhenmeter, eine ganz tolle Runde mit schönsten Aussichten, auf überwiegend ruhigen Nebenstraßen, an einem verkehrsmäßig total ruhigen Feiertag, Eifelgenuss pur. Am selben Tag und am Tag danach waren noch weitere Radsportler auf der Strecke unterwegs, wegen der Coronavirusauflagen war eine Gruppenfahrt nicht möglich. Das möchten wir dann aber irgendwann wenn es wieder geht nachholen.