Wie ich das portugiesische

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serra-da-estrela bezwingen wollte und dann in Lissabon landete.

Eigentlich war der Plan den Flieger nach Sevilla zu nehmen und via Andalusien auf dem nach Norden führenden pilgerweg „Via de la Plata“ auf halber Höhe in Portugal einzuschlagen. Entlang der Etappen Zafra, Aliseda, Funda, hätte ich die 2000 m hohen Serra de Estrela erreicht und in Seia einen Ruhetag eingelegt. Im weiteren Verlauf waren mir drei Tage gegeben um durch das bergige Nordportugal den Heimflugort Porto zu erreichen. Soweit die hochgesteckten Ziele, auf die ich mich mit einer tüchtigen Rippenprellung  und wenigen intensiven Ausfahrten glaubte gut vorbereitet zu haben.

Ankunft.jpgAber es kam anders, schon beim Abflug in Charleroi war die Airline mit unserer, wegen erheblichen Karfreitag Reiseverkehr Aufkommens und der dürftigen Zellophan Fahrrad Verpackung nicht einverstanden. Einen Tag später nach einer netten Hotelübernachtung durfte ich dann nach Faro fliegen, auch nicht schlecht, Sevilla war wegen der Feiertage total ausgebucht.

So stand ich also am Samstag um 15:00 mit ausgewickeltem Rennrad Scheckkarte und drei Kilo Gepäck ohne jegliche Streckenplanung in Faro. Sevilla lag nun gute 200 km im Westen.

Eine Fahrt ins Blaue, das Wetter war noch gut die Atmung top und so stellte ich den Garmin Richtung Norden, Ziel ein Dorf in 60 km Entfernung, was auf ein Hotel hoffen lies. Der Garmin meinte es gut mit mir und führte mich via Autobahn von den gefährlich städtischen Ausfallstraßen aus dem Ort. An der zweiten uebersicht.jpgAusfahrt durfte ich dann raus und wurde mit einem Duftgemisch verzaubert. Orangen Zitronen Pampelmusen und unbekannte Bäume und Sträucher standen in voller Blüte und berauschten mich. Das war die richtige Motivation um den ersten sich anbahnenden Hügel zu nehmen. Lustig ging es auf der anderen Seite direkt wieder runter um dann etwas steiler in den nächsten Anstieg zu rauschen. Nach einer Steigerung dessen hatte ich das Dorf dann bei km 75 mit 1450 hm erreicht. Das hatte dann zum Einrollen schon einmal gesessen. Von der freundlichen Dorf Gemeinschaft sprach dann auch einer von 5 heranwachsenden Halbstarken, die sich um eine alte aufgemotzte Gebläse gekühlte Zündapp lümmelten Englisch und deutete mir an, das ich das nächste Hotel in 20 -25 km Entfernung nördlich erreichen zu könnte. Das war dann auch so und nach einer leckeren Portion Fritten mit Fleischlappen und Salat, war der erste Tag geschafft.

Im weiteren Verlauf habe ich die Richtung, in der Hoffnung doch noch einen Ort meiner alten Planung, bzw. eines der reservierten Hotels zu erreichen beibehalten.

Die Landschaft war nun deutlich flacher und mit mehr Land- und viehwirtschaftlich geprägt, verkehrsarm sogar echte Nomaden auf Eslekarren habe ich gesehen. Einen Nationalpark durchquerend konnte ich Caffee.jpgetliche verschieden Raubvögel sehen, Falken Raubschwalben und andere unbekannte, ein Bild, was man beispielsweise in Frankreich nicht findet, die Franzosen  essen die Vögel.  Im alten Ortskern von Evora habe ich in einem historischen Haus ein schönes Zimmer gefunden und Tee bestellt, denn mittlerweile hatte ich auch die letzte Hoffnung aufgegeben dass ich die noch in AC eingefangene Erkältung auf der Strecke lassen könnte. Meine Ohren fühlten sich anders an. Und so wurde entschieden der alten Planung adieu zu sagen und das Ziel in den Bergen aufzugeben, da auch das Wetter, welches für eine Bergtour um die Jahreszeit optimal hätte sein sollen, zeigte sich nicht von seiner besten Seite. Evora bleibt mir mit seiner netten Altstadt, weiten Ausblicke, tollem Essen und hervorragendem Hotel in bester Erinnerung. Am nächsten Tag habe ich mir dann für die einfache Strecke nach Lissabon meine Regensachen angezogen und mich mit leichtem Rückenwind an die Tajo -mündung blasen lassen. Erfreulicherweise gab es auch direkt eine Fähre zur Überfahrt in die Altstadt. Alternativ hätte ich auch über die nahegelegen von Fotos bekannte alte Autobahnbrüke fahren können oder mit 60 km Umweg die nächste im Nordosten gelegene Expobrücke nutzen strassenbahn.jpgkönnen. Die Fähre war schon in Ordnung und auch ein Hotel in Lissabon zu finden ist wirklich nicht schwer. Ich hatte ein nettes großes Altbauzimmer mit blauen selbst-.jpgMöbeln und durfte auch das gute Stück mit ins Zimmer nehmen. Den nächsten Tag habe ich mich dann mit meiner schwarz roten Regengarnitur unter das gemeine Touristenfolk gemischt und fußläufig die Nachbarschaft und weiter Sehenswürdigkeiten erkundet. In  den Seitenstraßen war das auch ganz nett und interessant hier und da sieht man ein Handwerk oder es konzentrieren sich verschieden Kulturen auf speziellen Handel. Inder dealen Handys, Marokkaner Gemüse, Venezolaner müssen Steine schleppen usw. Von meinen acht Reisetagen war nun die Hälfte gut herum und bei weiterem Studium der Karte stellte sich kein neuer Plan und insbesondere kein besseres Wetter ein um Porto auf angenehme Weise zu erreichen. So habe ich mich dann vom Komfort der öffentlichen Verkehrsmittel überzeugt und bin die angenehmen Ausfallstraßen von Lissabon umgehend mit dem Zug gefahren. Nach einer Stunde Fahrt entlang des Tejo hab ich es dann noch einmal mit dem Rad versucht und die Berglandschaft bis zur Atlantikküste überquert. Im bekannten Surfer Paradies Nazare hat mich dann ein ebenso bekanntes Hotel  aufgenommen, die anderen wollten auf Grund des Regens gar nicht erst auf machen. Den Hype um diesen Ort konnte ich nicht ganz nachvollziehen, Wellen gab’s keine dafür war die Pizza gut. Da die Ohren immer noch mopperten beschloss ich den weiteren Verlauf bis nach Porto mit dem Bus zu bestreiten und das war auch ganz schön. Dort angekommen hatte ich noch zwei  genussvolle Tage diese Tolle Stadt zu erleben, bevor ich diverse Mülltonnen plündernd Verpackungsmaterial für mein Bike zusammenklaubte. Heraus kam ein und darauf legt Ryanair viel wert, rechteckiges Papppacket was dann auch ohne Aufregung  eingecheckt wurde.bahnhof.jpg

Alles in allem eine erlebnisreiche aufregende Tour durch ein tolles Land mit vielen netten Leuten, mit denen ich immer gerne an der Theke einmal einen Espresso getrunken habe.

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Durch den wilden Osten
Krähenflug 2015 - Sonne und Ardennen
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