Krähenflug 2008

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Vom 21. bis 24. Mai 2008 fand der traditionelle Krähenflug statt. Für dieses Jahr wurde der Wunsch geäußert, mal etwas anderes als Ardennen, Belgien oder Luxemburg zu fahren. Solche Änderungen sollten allerdings nicht zu plötzlich durchgeführt werden, deshalb gab es einen Kompromiss mit dem Zielort Rosport an der deutsch-luxemburgischen Grenze und einer Rundtour durch Hunsrück und Eifel. Da die letztjährige Tour schon in diese Richtung geführt hatte und diese allen Teilnehmern so gut gefallen hatte, war schnell entschieden, für die Hinfahrt die gleiche Strecke auch in diesem Jahr zu wählen.

Tour 1: Kornelimünster – Rosport

Am ersten Tag startete schon eine Gruppe von 8 Fahrern in Richtung Rosport. Das Wetter war ideal, sonnig aber noch recht frisch, nur der Wind blies recht zügig aus Südost. Bis Simmerath wurden alle Fahrer eingesammelt, dann ging es weiter nach Monschau und Höfen. Über die B258 und dann rechts ab nach Rocherath, Belgien. Ab jetzt wurde nur noch über kleine, verkehrsarme Straßen gefahren. Murringen, Honsfeld, Holzheim, Schönberg. Das Auf- und Ab zehrte schon ordentlich, deshalb gab es eine Pause im schönen Cafe von Schönberg.

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Das war auch nötig, denn von Schönberg ging es gleich bergauf aus dem Ourtal nach Bleialf. Weiter ging es über die Eifelhöhen, wo die Windräder sich in unserem Gegenwind drehten. Bei Üttfeld waren wir falsch abgebogen und legten somit einen kleinen Umweg über „Irrhausen“ ein. Aber auch diese Strecke war schön zu fahren, besonders das Stück mit dem langen 8-Prozenter – natürlich hoch – zurück zur geplanten Strecke. Über Jucken ging es dann hinab nach Neuerburg und von dort viele Kilometer durch das schöne und beschauliche Enztal. Bei Enzen über einen kaum bemerkten Hügel in das Prümtal und weiter fast immer nur bergab bis Irrel.

Eigentlich war jetzt alles wunderbar, weiter durch das Tal bis Minden an der Sauer, weiter entlang der Sauer bis Rosport. Aber da war diese „schreckliche“ Baustelle. Anwohner rieten uns ab auch nur den Versuch zu unternehmen, durch die Baustelle durchzufahren um dann nach 300 m über die Fußgängerbrücke auf Luxemburger Seite weiter zu fahren. Da gab es doch den Weg nach Edingen – über den Berg. 5 km Zugabe, von 150 m auf  320 m Höhe und wieder runter auf 150 m. Nach 158 km war Rosport erreicht, dabei wurden 1950 Höhenmeter bewältigt, aber auch 2050 Gefällemeter genossen.

Der Campingplatz von Rosport liegt sehr schön am Sauerstausee, bis zum Ort sind es nur wenige Schritte. Nach einem kräftigen Abendessen – Spende der Bahnhofsvision – bereitet in unserer Pfanne, wurde der Dehydrierung vorgebeugt.

Tour 2: Rundtour Hunsrück – Eifel

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Am Morgen eine Riesenpfanne Speck&Ei, viel Kaffee und letzte Reparaturen. Der Tag schien schön zu werden, Wetter wie gestern. Dann ging es los, es hieß Neuland zu befahren, bis auf die ersten Kilometer durch das Sauertal wusste niemand so recht was da vor uns lag. Nach 12 km lockerem Einrollen entlang der Sauer dann wieder eine Baustelle, die Umleitung zeigte nach rechts in den Berg, also rauf. Irgendwie hatten wir schon mal Ähnliches erlebt – 0,8 km hoch von 145 m auf 210 m und 0,8 km wieder runter, max. Steigung 15%. Von da oben ging es nämlich nur auf der Autobahn weiter. Wir nahmen dann den Radweg auf der deutschen Seite bis Wasserbillig.

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Von Wasserbillig mit der Moselfähre nach Oberbillig und mit dem Rad geradeaus in den Weinberg. Der Kreuzweg von Oberbillig war einigen noch von der 3-Flüssetour 1991 bekannt. Einfach geradeaus den Berg hoch, 17%, rechts nacheinander die 14 Stationen, wir litten mit dem Herrn. Über Fellerich hinab nach Tawern und Wawern, entlang am Saarkanal durch die Weinberge. Über die Saar hinweg und hinter Wiltingen war schon zu sehen, wohin die Straße führen wird. Weinberg rauf nach Oberemmel, Weinberg rauf nach Krettnach, 8%, 12%. In rasender Abfahrt nach Franzenheim, bergauf nach Pluwig, natürlich 10%. Irgendwie lief alles zäh, die knackigen Anstiege ließen kaum eine zügige Fahrt zustande kommen, der Schnitt im Keller.

Jetzt kamen wir in das Ruwertal, endlich lief es ein wenig rund. Über einen schönen Radweg vorbei an Romika (Ort und Schuhfabrik) bis Sommerau. Als wir hier rechts in den kleinen Fahrweg abbogen, rief ein Anwohner hinter uns her „Keine Gnade für die Wade“. Wenige Meter weiter wussten wir warum. Mit bis zu 20% Steigung zog der schmale Weg den Berg hoch. Als der letzte oben ankam war der Schnitt – und teilweise auch die Stimmung – noch mehr im Keller. Bis Riveris wieder ins Tal, nur um den nächsten Hammerberg (10 – 12%) nach Osburg hoch zu fahren.

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Es war Feiertag und in Osburg hatte man das Leben aufgegeben. An der B52 fanden wir dann ein Restaurant und labten uns an Hunsrücker Spezialitäten, Einzelheiten werden nicht weiter gegeben. Jedenfalls erschien die Mahlzeit nach knapp 63 km und fast 3 Stunden Fahrzeit nicht allen für die restlichen 80 km ausreichend. Die Abfahrt nach Herl nahmen noch 6 Krähen unter die Räder, der Rest wählte den angenehmen Rückweg entlang von Ruwer – Mosel – Sauer.

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Wir waren jetzt im bzw. am Naturpark Saar-Hunsrück, wunderschöne Landschaften, Täler und Berge – die Straße führte immer quer dazu. Herl unten, Lorscheid oben – 12%. Und dann endlich, eine lange Abfahrt durch das wunderschöne Drohntal. Der kleine Wildbach, Wald und Tempo über mehrere Kilometer, so schön kann Rad fahren sein. Irgendwann ging es dann doch wieder hoch, aber mit erträglicher Steigung (6,3%) und nach einer Linkskurve auf der Bergkuppe lag mit einem mal das Moseltal vor uns, überwältigend der Blick über die Flussschleifen und Weinberge. Die Abfahrt führte uns auf den Moselradweg und weiter nach Neumagen und Piesport entlang der Mosel. Die Moselbrücke überquerend konnten wir sehen wie die L50 sich den Weinberg hoch schlängelt. Der herrliche Blick über die Weinberge und das Moseltal lenkte von der gleichmäßigen Steigung von etwa 7% ab. Wir waren jetzt in der Eifel.

Abfahrt nach Klausen und Esche, ab Sehlem wieder bergauf auf einer gerade fertig gestellten (die Baustellen verfolgten uns) und mit Split abgestreuten Straße, durch ein Waldgebiet und wieder recht heftig bergauf nach Dodenburg und weiter nach Heidweiler. In Richtung Orenhofen ging es schon leicht bergab, hinter Orenhofen stürzte die Straße dann auf einer langen Geraden ab in Richtung Kylltal – mit Tempo 80 bis zu den ersten Serpentinen die in Auw an der Kyll endeten.

Durch das beschauliche Kylltal führt in diesem Abschnitt die Kyll, ein Schienenstrang und eine kleine Straße die eher als Radweg zu betrachten war. Vom Ort Kyll aus wurde dann die letzte Steigung des Tages nach Ittel in Angriff genommen, noch mal 2,3 km lang hoch, max. Steigung 8 – 9%. Über die Höhen, mit einer kleinen Abfahrt nach Welschbillig, noch ein wenig hoch und dann die letzten 5 km bergab in das Sauertal, nach Ralingen und über die Sauer nach Rosport.

Am Ende waren es 139 km mit 2600 Höhenmeter, selten zuvor hatte ich eine Tour als so anstrengend empfunden wie diese Runde durch Hunsrück und Eifel, das ewige Auf- und Ab, die steilen Rampen mit über 10% Steigung die in fast jedem Anstieg vorkamen ließen so manche Alpenetappe im Vergleich als leicht erscheinen.

Höhenprofil

Hoehenprofil

 

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Am 3. Tag, so stand geschrieben, ruhten die Fahrer. Nach langem Frühstück fuhren wir nach Beaufort und unternahmen eine Wanderung im Müllerthal.

 Tour 3: Rosport – Kornelimünster

Nachdem einige die Rückfahrt mit dem Rad schon am Vortag antreten mussten, ander gar motorisiert nach Hause fuhren, traten am Freitag noch 4 Fahrer die Rückfahrt an. Das Wetter änderte sich, es lag Regen in der Luft und kurz nach der Abfahrt bekamen wir auch ein paar Tropfen ab, das war es dann aber auch schon mit Regen für den Tag. Schlimmer: beim ersten Schalten riss Wolfgang der Zug zum Umwerfer, der Arme musste somit erstmal auf dem kleinen Kettenblatt verbleiben.

Von Rosport entlang der Sauer nach Echternach, weiter auf der deutschen Flussseite nach Bollendorf, über einen kleinen Anstieg nach Wallendorf und von dort entlang der Our nach Vianden. Kleine, ruhige Straßen, Dörfer die aus 3 Bauernhöfen bestehen, das Ourtal ist die pure Idylle. In Vianden ließ Wolfgang einen neuen Schaltzug einziehen und konnte dann wieder richtig mitdrehen. Allerdings ging es erst mal wieder bergauf. Wir verließen das Ourtal, 4 km von 280 m auf 500 m Höhe, bei Neuscheuerhof hatte uns die Eifel wieder und wir wieder die Höhen und Täler vor uns. Heute half der Wind ein wenig von hinten, über die L1 und L10 nach Karlshausen, kurz danach trafen wir auf die Strecke der Hinfahrt die wir von da an nahmen. Für die Rückfahrt waren es nochmals 150 km mit 2050 Höhenmeter.

Strecken Krähenflug 2008

Kornelimünster – Rosport

158 km

5:52:37 h

26,8 km/h

1950 Hm

Rundtour Hunsrück – Eifel

139 km

5:58:21 h

23,2 km/h

2600 Hm

Rosport – Kornelimünster

150 km

5:42:47 h

26,3 km/h

2050 Hm

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